Josef Zander Brücke

Unter dem Leitgedanken „unser Dorf soll schöner werden“ reifte zur Jahrtausendwende im damaligen Vorstand der Bruderschaft der Gedanke, dass Refugium rund um die Begegnungsstätte mit dem kurz zuvor angelegten Schützenplatz durch eine Fußgängerbrücke zu verbinden.

Für die Realisierung und Umsetzung des ambitionierten Vorhabens bedurfte es zunächst einer dezidierten Planung. Des Weiteren mussten weitere Mitstreiter und Mitstreiterinnen für die Unterstützung gewonnen werden.  So war es ein Glücksfall, dass die damalige stellvertretende Bürgermeisterin Martina Fünger als Ratsvertreterin für Butzheim für die Idee gewonnen werden konnte. Ihr gelang es, in unzähligen Gesprächen mit unterschiedlichen Kommissionen, der unteren Landschaftsbehörde, dem Kreistag, Behörden des Kreises und letztlich mit politischem Geschick im Schulterschluss mit dem damaligen Bürgermeister Albert Glöckner für eine positive Beschlusslage zu sorgen.

Die notwendigen Genehmigungsprozesse wurden zügig vorangetrieben und aufkommende Hindernisse aus dem Weg geräumt. Im nächsten Schritt galt es, die Finanzierung vollständig sicher zu stellen. Dies gelang durch den Finanzierungsanteil der Gemeinde sowie einem großzügigen Betrag der VR Bank. Für die Brücke entstanden Kosten in Höhe von 25.000 EUR, wovon die Gemeinde die Hälfte getragen hat. Die VR-Bank beteiligte sich mit einem Beitrag von 10.000 EUR, sodass der Restbetrag für die Bruderschaft überschaubar blieb. Ohne das Zusammenspiel aller Beteiligten, sowie das richtige Timing, hätte das Vorhaben nicht realisiert werden können. Neben der Brücke wurde aber auch ein Weg zum Festplatz benötigt. Die erforderliche Fläche gehört den Erben von Franz Kremenz, seinen Enkeln Dr. Gerhard Roeb und Johannes Roeb. Diese haben mit der Gemeinde einen unentgeltlichen Nutzungsvertrag vereinbart, solange der Weg ordentlich gepflegt wird. Deshalb ist diese Bücke auch ein Symbol der Verbundenheit der Bürger mit der ihrer Dorfgemeinschaft. Abgerundet wurde das Gesamtbild der Brückenquerung über den Gilbach durch eine Erinnerungsstele, welche die Buchstaben des Namensgebers trägt. Zur Erinnerung an Franz Kremenz wurde zusätzlich auf der Stele festplatzseitig eine Widmung eingraviert. Großer Dank gebührt hierbei wiederum Martina Fünger, die sich mit einem vierstelligen Betrag an der Errichtung der Stele beteiligt hat, sowie der Fa. Dunkel, welche einen unschlagbaren Preis machte. Namensgeber für die Brücke ist der damalige Pfarrer an St. Martinus Nettesheim Josef Zander. Die weltlichen Schützenvereine, die von 1880 bis 1940 die Ausrichtung der jeweiligen Heimatfeste übernommen hatten, durften nach dem zweiten Weltkrieg nicht wieder aufleben. Diese Gunst der Stunde nutzte Josef Zander aus und setzte die Bruderschaft mit ihren drei Sektionen an die Stelle, die ihr nach seiner Meinung zustand.

Fortan war sie zuständig für die Ausrichtung des Heimatfestes. So konnte bereits im Jahre 1946 das erste Schützenfest nach dem zweiten Weltkrieg gefeiert werden Pfarrer Zander regierte als „S.M. Josef I.“ im Jahre 1946/47 die Dörfer seines Kirchspiels. Ebenfalls übernahm er auf Bitten der Bruderschaften die Stelle eines Bezirksbundesmeisters des Bezirkes Grevenbroich.

Im Jahre 1947 kam es dann unter seiner Führung zur Wiederbegründung des Bezirksverbandes Grevenbroich mit 34 Bruderschaften. Pfarrer Zander wurde Bezirkspräses und Ehrenbundesmeister. Im Jahre 1952 wurde dieser große Bezirk geteilt in die Bezirksverbände Neuss, Grevenbroich-Mitte und Grevenbroich Nord, der sich später in Bezirksverband Nettesheim umbenannte.

Wir erinnern mit dieser Namensgebung also nicht nur an einen Pfarrer von St. Martinus oder an den ersten König nach dem zweiten Weltkrieg. sondern an denjenigen, der die Bruderschaften hier lokal in Anstel, Frixheim und Nettesheim-Butzheim nach dem 2. Weltkrieg wiederbelebt hat und regional die heutigen Bezirksverbände Neuss, Grevenbroich und Nettesheim mitgründete.